Didier Eribon fordert auf der Lit.Cologne, sekundiert von Ulrich Matthes, eine Lobby für die Alten, die Pflegebedürftigen, die Sterbenden.
Es fällt nicht sofort auf, weil der Mann auf der Bühne so freundlich, still und wohlerzogen wirkt, aber Lesung und Gespräch mit Didier Eribon auf dem Literaturfestival Lit.Cologne haben eine gesellschaftsverändernde Kraft. Die Kölner Kulturkirche ist schon lange ausverkauft, der französische Soziologe gilt zumindest in Deutschland als Star, seitdem er in seinem Buch «Rückkehr nach Reims» anhand seiner eigenen Familiengeschichte den Aufstieg des Rechtspopulismus in Westeuropa erklärt und die Klassenschranken von heute neu zur Debatte gestellt hat. Sein aktuelles Buch «Die Arbeiterin», vermutet er, werde es wesentlich schwerer haben. Ein ähnlicher Erfolg wäre ihm zu wünschen und an diesem Abend gibt es einige Vorzeichen dafür.