Der französische Historiker Marc Bloch wird ins Pariser Pantheon aufgenommen, „für sein Werk, seine Lehre und seinen Mut“. Rechte und Geistliche sind bei der Zeremonie nicht zugelassen. Sein Republikanismus soll ihn überdauern.
Wenn es einen Ort gibt, der die Idee der Nation als einer Gemeinschaft der Lebenden mit den Toten vor Augen führt, dann ist es das Pantheon in Paris. Der klassizistische Kirchenbau des 18. Jahrhunderts wurde erstmals in der Revolution, dann wieder im späten 19. Jahrhundert zum zivilreligiösen Ruhmestempel, der Überreste, Denkmäler, Inschriften der großen Franzosen (und wenigen Französinnen) aufnahm. Lebende wandeln zwischen Statuen und Sarkophagen, Inschriften und Wandbildern von Schriftstellern, Vordenkern, Kriegshelden, Wissenschaftlern, Künstlern. An der Liste der so Erhobenen arbeiten die Generationen, vor allem die Präsidenten.