Sein Vater ist Ministerpräsident von Baden-Württemberg, ein grüner Erfolgsgarant. Nun rückt Johannes Kretschmann in den Bundestag nach. Der Beginn einer schwäbischen Grünen-Dynastie? Eher nicht.
Noch wartet Johannes Kretschmann zu Hause im schwäbischen Örtchen Laiz auf Post, auf die offizielle Bestätigung seines Bundestagsmandats. Sobald das Schreiben vorliegt, will er sich in den nächsten Zug nach Berlin setzen, um als Nachrücker für eine kürzlich verstorbene Grünen-Abgeordnete an der zweitletzten Sitzungswoche in dieser Legislaturperiode teilzunehmen. Auf der Tagesordnung stehen eine Debatte über Migrationspolitik und Beschlüsse zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Der Spätberufene kann trotz des Kurzzeitmandats, das im März schon wieder endet, also noch bei wichtigen Dingen mitreden. Bundesweite Beachtung findet die Personalie aber aus einem anderen Grund: Johannes Kretschmann, 46, ist ein Sohn von Winfried Kretschmann, 76, dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg und grünen Erfolgsgaranten.