Anfangs haben sich die Forscher noch über den dunklen Staub gewundert. 2022 untersuchte ein Team um die Archäologin Christina Halperin von der Universität von Montreal eine Tempelpyramide in der Maya-Ruinenstadt Ucanal, gelegen im heutigen Guatemala. Im Schutt auf der Spitze fanden sie Schmuck aus Jade, Perlen und Obsidian, und alles sei so seltsam rußig gewesen, erzählte die Forscherin dem Wissenschaftsmagazin Science. Doch inzwischen ist klar, warum: Wie die Archäologen in der Fachzeitschrift Antiquity berichten, waren sie damals nicht nur auf Schmuck gestoßen, sondern offenbar auch auf die Spuren eines morbiden Rituals. Die Asche stammte von den eingeäscherten Körpern früherer Maya-Herrscher. Den Forschern zufolge hatten die Bewohner von Ucanal deren Gebeine beseitigt, um Platz für eine neue Ordnung zu schaffen.