Am Ende grinst der Rechtsextremist Martin Sellner entspannt in die Kamera, als ihn der Dokumentarfilmer Volker Heise fragt, was er den Correctiv-Reportern gerne sagen würde. Sie haben im November 2023 ein diskretes Treffen in einem gediegenen Potsdamer Tagungshotel beobachtet, an dem neben Sellner und anderen Rechtsradikalen auch AfD-Funktionäre, Unternehmer und Vertreter der Werteunion vom rechten Rand der CDU teilgenommen haben. Die Publikation dieser Recherche über die Runde im Potsdamer „Landhaus Adlon“ entwickelte erhebliche Wirkung. Hier wurde demnach in einer apart gemischten Gesellschaft aus völkischen Aktivisten und arriviertem Bürgertum von einer massenhaften „Remigration“ deutscher Staatsbürger mit migrantischer Familiengeschichte schwadroniert: völkische Ideologie und offener Rassismus in gutbürgerlicher Umgebung. Die durchaus effektbewusste Correctiv-Veröffentlichung im Januar vergangenen Jahres löste breite zivilgesellschaftliche Proteste gegen die AfD und ihre rechtsradikalen Wegbegleiter aus. Es folgten die größten Demonstrationen in der Geschichte der Bundesrepublik.