Armin Grein hat die Geschichte der bayerischen Politik mitgeschrieben: Er war Bürgermeister, Landrat und Gründungsvater der Freien Wähler. Mit seinem Nachfolger war er nicht immer einer Meinung. Zum Tod eines zugewandten Menschen und Politikers.
Wer wissen will, welch feiner Mensch Armin Grein war, großzügig ausgestattet mit Geduld, Zugewandtheit und Gutmütigkeit, der kann eine Episode im Landratsamt Main-Spessart aufführen, irgendwann Ende der Achtzigerjahre. Beim Landrat der Freien Wähler in dem unterfränkischen Landkreis hockte eine Frau im Büro, die ihn dringend sprechen wollte. Sie beklagte, man habe ihr unbegründet den Führerschein genommen, der Landrat müsse intervenieren. Die eilig beschaffte Akte indes kündete von Drogenproblemen der Frau, Grein stellte die Sachlage «freundlich, aber deutlich» dar. Doch die Frau blieb, erst eine Stunde, jedes «Hinauskomplimentieren» scheiterte, auch schärfere Hinweise auf Hausfriedensbruch und die Polizei fruchteten nicht. Ernst machen aber wollte Grein partout nicht. Vier Stunden «campierte» die Frau beim Landrat, bis der «den Wettbewerb des Sitzfleisches» gewann.