Es stehen wichtige Veränderungen an, aber wir kommen nicht vom Fleck. Der Soziologe Armin Nassehi erklärt, warum der Widerstand gegen Transformation in der Gesellschaft auch die Grünen und die Klimademonstranten nicht überraschen sollte.
Armin Nassehi hat einen Punkt. Das hat er eigentlich immer, deswegen wird der bekannte, in München lehrende Soziologe auch sehr gerne zu öffentlichen Diskussionen, Interviews und als Berater eingeladen. Nun hat Armin Nassehi in seinem frisch erschienenen neuen Buch „Kritik der großen Geste“ auch wieder einen Punkt – mit der Betonung auf einen. Es ist nämlich letztlich ein einziges Argument, das er wort- und variantenreich vorträgt. Dieses Argument lautet: Es ist alles nicht so einfach. Man kann Veränderungen nicht von oben durchsetzen, wie man es sich vielleicht erhofft (hat). „Eine Gesellschaft“, so Nassehi, „kennt keine Gesamtlösung.“