Es ging ganz gut los. Franziska Brantner, Vorsitzende der Grünen, beflügelt vom leichten Umfrageplus, gerade mal ein paar Minuten in ihrem Debüt bei Markus Lanz: „Ich mag gerne im Wahlkampf sein, überzeugen, dafür bin ich gern Politikerin.“ Das wird heute keine leichte Aufgabe, denn ihr Kanzlerkandidat, Robert Habeck, hat etwas vorgeschlagen: Sozialabgaben auf Kapitalerträge, etwa Aktiengewinne und Zinsen. Zur Rettung der gesetzlichen Krankenkassen. Klingt erst mal nach einem mittleren Verwaltungsakt. In der Endphase des Wahlkampfs liegt das aber auf der Sprengkraftskala irgendwo zwischen „Wärmepumpe“ und „Veggie Day“ – ein „größter anzunehmender Unfall“. Wieso? Im Raum steht der Maximalvorwurf, es gehe ans Sparkonto des kleinen Mannes, gar an den ETF der schwäbischen Hausfrau. Bislang ungeklärt: Wer wird stärker belastet – und wer nicht?
