Eine Münchner CSU-Kandidatin gewinnt ihren Wahlkreis, darf aber trotzdem nicht nach Berlin. Andere müssen bis spät in die Nacht bangen. Alles Folge des neuen Wahlrechts. Dessen Auswirkungen nennt der christsoziale Stadtchef „einen Skandal“.
Er hat diesen Wahlkreis geholt, der kein einfacher für die CSU ist. Mit satten 8,2 Prozentpunkten Vorsprung, das ist ein Pfund im Münchner Norden. Das Parkcafé sollte eigentlich wummern, die Stimmung kochen. Doch Hans Theiss steht am späten Abend auf seiner Wahlparty und weiß nicht, ob er sich freuen oder ärgern soll. Zwar hat er als Direktkandidat überzeugend gewonnen, die Münchnerinnen und Münchner wollen ihn eindeutig in den Bundestag schicken. Doch ob das so kommt, das kann ihm zu diesem Zeitpunkt niemand sagen. „Undemokratisch und unwürdig“ findet er das.