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Champions League: BVB gewinnt gegen Lille – Ablenkung von Weltuntergangsstimmung – Sport

by Marko Florentino
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Der FC Barcelona hatte am Dienstagabend vorgelegt und seither auf den nächsten Gegner gewartet. Am Mittwochabend nahm Borussia Dortmund die Einladung an und darf nun in der zweiten Aprilwoche nach Katalonien reisen. Denn der in der Bundesliga krisengeschüttelte BVB gewann sein Achtelfinalrückspiel in der Champions League beim französischen Klub OSC Lille recht überzeugend mit 2:1 (0:1), drehte dabei einen Rückstand um und machte das maue 1:1 aus dem Hinspiel vergessen. Und als Belohnung kann er nun um den Einzug ins Halbfinale gegen den spanischen Tabellenführer rund um seinen deutschen Trainer Hansi Flick, den früheren BVB-Stürmer Robert Lewandowski und Lamine Yamal spielen. „Wir sind natürlich extrem erleichtert“ sagte Sportdirektor Sebastian Kehl bei Dazn: „Dieser Sieg ist mehr als verdient.“

Dortmund dominierte, wie schon das Hinspiel, auch das Rückspiel über weite Strecken. Allerdings war Lille bereits in der fünften Minute in Führung gegangen. In der ersten Halbzeit vergaben die Borussen doch glatt fünf Riesenchancen, verzweifelten daran aber nicht. Im zweiten Durchgang brachte Kapitän Emre Can den BVB per Foulelfmeter (54. Minute) mit dem 1:1 zurück ins Spiel, ehe Maximilian Beier in der 65. Minute den umjubelten 2:1-Siegtreffer erzielte.

Zum zweiten Mal nacheinander und zum sechsten Mal seit 2013, als sie in London später das Finale gegen den FC Bayern München 1:2 verloren, stehen die Dortmunder im Viertelfinale der Champions League. Das ist eine starke Bilanz und passt gar nicht so recht zur Weltuntergangsstimmung, die bei den Borussen in der Bundesliga zurzeit herrscht. Dort ist der BVB bekanntlich nur Zehnter und sieben Punkte entfernt von jenem vierten Platz, der für eine erneute Königsklassen-Qualifikation in der kommenden Saison erforderlich wäre.

Der umjubelte Triumph könnte dringend erforderliches Selbstbewusstsein zurückbringen

Wie schon vorige Saison, als Dortmund das Finale gegen Real Madrid (0:2) erreichte, kompensiert das Team erneut eine schwache Bundesligasaison mit respektablen Champions-League-Auftritten. Dabei sah es in Lille für einen Moment so aus, als würde sich die Unsicherheit der Dortmunder aus der Liga nun auch in den Europapokal übertragen. Das Spiel war keine fünf Minuten alt, da lag der BVB 0:1 zurück.

Karim Adeyemi und der Rechtsverteidiger Waldemar Anton hatten im Vorwärtsgang den Ball vertändelt. Torwart Gregor Kobel wurde beim Schuss von Jonathan David auch noch auf dem falschen Fuß erwischt und musste den Ball skurril durch die Beine rollen lassen. Auf den Rückschlag reagierte der BVB allerdings stark. Pascal Groß (17.), Julian Ryerson (19.), Julian Brandt und Serhou Guirassy (20.) erhielten binnen kürzester Zeit verheißungsvolle Chancen zum Ausgleich, scheiterten aber alle unglücklich. Weil wenig später ein Kopfball von Groß (45+1.) nur sanft die Latte streichelte, gingen die Dortmunder mit einem Rückstand in die Pause.

Diesmal machten ihnen die Zweifel aber keinen Strich durch die Rechnung. In der zweiten Halbzeit zahlte sich die Überlegenheit aus. Der frühere Dortmunder Thomas Meunier brachte den allzu leicht stürzenden Guirassy im Strafraum zu Fall, woraufhin Can in der 54. Minute per Elfmeter zum 1:1 ausglich. Adeyemi vergab die mögliche Führung in der 62. Minute noch mit einem Kracher ans Lattenkreuz. Aber in der 65. Minute markierte Beier, der auf dem linken Flügel den Vorzug vor Jamie Gittens erhalten hatte, das 2:1.

Dieser Triumph von Lille könnte dringend erforderliches Selbstbewusstsein zurückbringen. Neun Mannschaften haben die Dortmunder in der Bundesliga-Tabelle vor sich, gegen sieben davon spielen sie noch bis zum Saisonende – und haben es bis zu einem gewissen Grad selbst in der Hand, sich vielleicht doch noch für die nächste Champions League zu qualifizieren. Viel Zeit zum Feiern haben die Borussen nach ihrem Erfolg vom Mittwochabend aber nicht, schon am Samstag spielen sie bei RB Leipzig.



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