Tausende Jobs fallen weg, dafür gibt es Ausschüttungen für Aktionäre: Die Commerzbank stemmt sich immer massiver gegen eine drohende Übernahme durch die italienische Unicredit. Privatkunden haben das Nachsehen.
Man kann der Commerzbank-Führung kaum vorwerfen, sich kampflos der italienischen Großbank Unicredit zu überlassen. Und man kann auch nicht sagen, dass sie von der Politik zu wenig Unterstützung gegen eine drohende Übernahme erhielte. Keine 24 Stunden bevor Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp am Donnerstagmorgen vor die Presse trat, um einen Stellenabbau und ehrgeizigere Ziele zu verkünden, tagte im Commerzbank-Turm in Frankfurt ein neu formiertes „Finanzplatzkabinett“. Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hatte eingeladen, und zahlreiche hochrangige Vertreter der Finanzbranche folgten seinem Ruf – darunter Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing und KfW-Chef Stefan Wintels.