Sanjay Shah soll Dänemark mit Steuertricks um 1,2 Milliarden Euro gebracht haben. Die Staatsanwältin wirft ihm eine «listige Masche» vor, Shah sagt, er habe lediglich eine Gesetzeslücke genutzt – jetzt beginnt der Prozess.
Am vergangenen Montag begann vor einem Gericht in Glostrup der größte Betrugsfall in der dänischen Geschichte. Angeklagt ist der britische Hedgefonds-Manager Sanjay Shah, der immer wieder zugegeben hat, zwischen 2012 und 2015 den dänischen Staat um neun Milliarden Kronen (1,2 Milliarden Euro) erleichtert zu haben. 80 Prozent des erbeuteten Geldes flossen auf Shahs Konten. Shah selbst sagt, er sei nicht schuldig, sondern habe lediglich eine Gesetzeslücke ausgenutzt. Staatsanwältin Marie Tullin sieht das etwas anders. Sie sprach in ihrem Auftaktplädoyer von einer «sorgfältig geplanten und listigen Masche» und forderte das Gericht auf, Gelder und Immobilien im Gesamtwert von 7,2 Milliarden Kronen zu konfiszieren, darunter 21 Grundstücke, die Shah oder seiner Frau gehören. Dem Angeklagten drohen zwölf Jahre Gefängnis.