Mit dem Wasser kommen die Politiker ins Katastrophengebiet, versprechen flotte Hilfe und fordern eine Pflichtversicherung. Und dann? Wird wie zuvor fleißig in Ufernähe gebaut. Allein der entscheidende Gedanke bleibt ungedacht.
Wer in einer Stadt am Fluss lebt, ist Hochwasser gewohnt. In Passau betreiben Bürger die Website „Hochwasser Passau“, auf der an einem Zeitstrahl schön abzulesen ist, wie häufig die Pegel dort steigen. Es war normal, und es ist immer noch normal, dass Flüsse über die Ufer treten, das betont auch das Umweltbundesamt auf seiner Website. Nur: Es wird nicht gehört. Wenige Monate nach einer Flutkatastrophe haben Kommunen und Behörden diesen Lehrsatz offenbar wieder vergessen und genehmigen neue Siedlungen oder Wiederaufbauten in gefährdeten Bereichen. Eine umsichtige Bauplanung, die den Klimawandel samt Starkregen einberechnet, fehlt vielerorts. Das ist leichtsinnig und teuer für die Allgemeinheit.