Zwei Tage vor dem dritten Vorrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft wurden erschütternde Fakten aus dem Camp in Herzogenaurach bekannt. Allerdings wird sich der investigative Journalismus nichts auf diese Enthüllungen einbilden können, es brauchte dazu nicht einmal geheime Informanten. Sehr ungeheim saß Deniz Undav auf dem DFB-Pressepodium und reichte gut gelaunt das brisante Material nach draußen. Er habe noch nie eine Weißwurst gegessen und wolle auch nie eine essen, sagte der Stürmer des VfB Stuttgart etwa. Auch sei er davon ausgegangen, dass Italien der Gegner im EM-Achtelfinale sei, „war aber falsch“. Und dass ein Song des deutschen Rappers Kontra K („Erfolg ist kein Glück“) in der Kabine hoch- und runterlaufe? Er brauche „das Lied“ nicht, sagte Undav, „motivieren tut mich das nicht“. Vermutlich hat es Undav nur seiner grundsätzlich sonnigen Undav-Art zu verdanken, dass ihm die Boulevardmedien daraus keine Schlagzeile drehten („Hoppla! Undav geht auf Erfolgs-Hit los!“)