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Deutsches Team vor Olympia 2024: Ziel sind die Top Ten im Medaillenspiegel – Sport

by Marko Florentino
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Große Erfolge sind nicht immer mit Muskelkraft verbunden, das weiß Anna-Maria Wagner schon jetzt. Für Judoka wie sie sind Olympische Spiele ein seltenes Schaufenster in ihrem Sport. Das gilt es optimal zu nutzen – auch, um sich für das ein oder andere Sponsorengespräch der nächsten Jahre in Position zu bringen. Da traf es sich umso besser, dass Wagner als Fahnenträgerin ausgewählt worden war und so saß sie am Mittwochnachmittag im Deutschen Haus in Paris, lächelnd und voller Vorfreude. „Ich kann es immer noch nicht glauben, es ist ein bisschen surreal“, sagte sie zum Ergebnis der Wahl. 2021 hatte Wagner Bronze in Tokio gewonnen, aber Paris, das wird für sie noch mal ein ganz anderes Kapitel.

Das Deutsche Haus erwacht im Rugbystadion von Stade Français Paris gerade zum Leben, am Mittwoch wurde noch gehämmert und geschraubt, und so wurde Wagner auch die Ehre zuteil, die Bühne gewissermaßen mit einweihen zu können. Um rechtzeitig da zu sein, hatte sie extra ihren Zug auf dem Weg nach Paris umgebucht. Ursprünglich sollte auch Dennis Schröder – als männlicher Fahnenträger – auf der Pressekonferenz neben ihr sitzen, aber Olympische Spiele sind ein komplexes Unterfangen: Schröder spielt mit den Basketballern die Vorrunde im über 200 Kilometer entfernten Lille, immerhin eine Videobotschaft bekam man zu sehen. „Das ist die größte Anerkennung, die es gibt“, sagte Schröder, der im Berufsalltag in der NBA große Bühnen gewohnt ist. Das Wahlergebnis bezeichnete er als „ein wichtiges Statement für alle, die in Deutschland geboren sind, aber Wurzeln im Ausland haben.“

Allzu viele Berührungspunkte hätte sie mit Basketball bisher nicht gehabt, gestand Wagner, aber darin lag ja auch schon ein Wesenspunkt dieser Großveranstaltung: Der Austausch mit Athleten, denen man sonst selten über den Weg läuft und die unterschiedlicher kaum sein könnten. Wie viele Judokämpfe Dennis Schröder in seinem Leben verfolgt hat, konnte man ihn nicht fragen, aber aus der Botschaft des Weltmeisters war herauszuhören, dass ihm viel daran liegt, die ganze deutsche Mannschaft hinter sich zu vereinen. Wenn die beiden aufs deutsche Boot hüpfen, dann würden sie das sicher ganz gerne kreieren: ein Gemeinschaftsgefühl, das die Deutschen durch diese Spiele trägt.

Zweiter Deutscher an der Fahne: Basketball-Weltmeister Dennis Schröder. (Foto: Tilo Wiedensohler/camera4+/Imago)

Eine kleine Herausforderung ist das nicht gerade: Die Konkurrenz mit der Weltelite nimmt stetig zu, es wird für die Deutschen zunehmend schwieriger, sich zu behaupten. Es in die Top Ten im Medaillenspiegel zu schaffen, ist das sportliche Ziel, sagte Olaf Tabor, Chef de Mission. „Dafür werden wir uns sehr anstrengen müssen, denn das wollen eine ganze Reihe anderer Länder um uns herum auch“, sagte er. Vor drei Jahren in Tokio bedeutete Platz neun das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung, mit 37 Medaillen, zehn davon in Gold. „Wir wollen im ersten Schritt diese Tendenz aufhalten“, sagte Tabor. Sein Ziel lautete deshalb auch: viele glückliche deutsche Gesichter bei der Abschlussfeier zu sehen.

Die wären auch ganz nützlich für das übergeordnete Olympiaziel der Funktionäre: sich in Position zu bringen für die Bewerbung um eine baldige Ausrichtung im eigenen Land. Zustimmung dafür vernahm man nun aus der Regierung, das Bundeskabinett will die Grundsatzvereinbarung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den an einer Bewerbung interessierten Bundesländern und Städten unterzeichnen. „Das ist ein guter erster Schritt im Hinblick auf eine Bewerbung“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert. Mit positiven Bildern von den Spielen in Paris Olympialust im Land zu entfachen, käme da gerade recht.

Auch Corona ist wieder ein Thema in Paris

Bei der letzten Olympia-Ausgabe in Tokio hatte die Corona-Pandemie noch für große Sorgen und leere Stadien gesorgt, diesmal soll die Euphorie auch wieder von den Rängen ausgehen. Doch Corona ist immer noch Thema, auch bei den Deutschen: Sprinterin Gina Lückenkemper hatte sich zuletzt in der Vorbereitung mit der Infektion geplagt und eine Pause einlegen müssen, wie sie am Mittwoch bekanntgab. Mittlerweile trainiert sie aber wieder im vollen Umfang. Vorkehrungen gegen größere Infektionswellen im Olympischen Dorf seien getroffen, sagte Olaf Tabor, „wir beobachten die Situation“.

Fahnenträgerin Anna-Maria Wagner konnte auch schon in Tokio an der Eröffnungsfeier teilnehmen, aber gefühlt sei jene in Paris nun aufgrund der erwarteten Zuschauermassen „die erste richtige“. Sportlich hat sich die Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 78 Kilogramm einiges vorgenommen, aber am Freitag bei der Eröffnungsfeier ist der Fokus ein anderer. „Alles, was man jetzt erlebt, kann einem nie jemand wegnehmen“, sagte Wagner, also geht es erst mal darum, das Spektakel zu genießen.



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