Die Außenminister hatten 27 Tage durchverhandelt im Palais Coburg zu Wien, als sie am 14. Juli 2015 ihre Unterschriften unter das Atomabkommen mit Iran setzten. Keine sieben Tage später stieg der damalige Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) als erster westlicher Politiker mit einer Wirtschaftsdelegation in eine Regierungsmaschine, um den Handel mit der Islamischen Republik wieder in Gang zu bringen. Die Sanktionen im Atomstreit hatten die Geschäfte sehr erschwert. Jetzt wollten die Deutschen die Ersten sein in Teheran – zur Irritation ihrer Verbündeten und unbeeindruckt davon, dass Israel Sturm lief gegen die Vereinbarung. Premier damals: ein gewisser Benjamin Netanjahu.