Es muss entweder ein schlechter Zufall sein oder aber etwas zu bedeuten haben, dass einem der Zeitgeist in kaum 24 Stunden erst den Abschied von Christian Streich beim SC Freiburg und dann den Abschied von Dries Van Noten bei seinem eigenen Modelabel mal eben so nonchalant vor die Füße kotzt. Beide Männer haben selbstverständlich keine Ahnung voneinander, eine geistige Bodenständigkeit, eine freundliche Hingewandtheit zur Natur, größer ist die Schnittmenge der Biografien nicht. Es braucht schon jemanden, der die Brücke schlägt, weshalb man hier jetzt also sagen möchte: In einer unpersönlichen, herzlosen Zeit haben zwei Männer ihren Rücktritt erklärt, die in ihrem jeweiligen Business mit Persönlichkeit und Herz nicht nur Menschen begeistert haben, sondern tatsächlich auch Erfolg hatten. Sie ritten, um noch eins draufzusetzen, auch nicht die eine, einzige Erfolgswelle kurz ab. Streich: 12 Saisons. Van Noten: 56 Saisons alias 28 Mal Frühjahr/Sommer, 28 Mal Herbst/Winter. Eigentlich unvorstellbar.