Aus dem Eklat um das Jury-Verhalten beim Internationalen Literaturpreis sollte man auch im «Haus der Kulturen der Welt» in Berlin die Konsequenz ziehen: Schluss mit den Vertraulichkeiten, wenn es um Literatur geht.
Unabhängig davon, was sich Juroren während ihren Sitzungen versprechen: Eine Literaturpreisjury tagt weder in einer Arztpraxis noch in einem Beichtstuhl. Muss sie auch nicht. Damit Ärzte und Priester ihrer Arbeit nachgehen können, muss man ihnen alles sagen dürfen – das Intime, das Verwerfliche, das Illegale. Das gilt nicht für Literaturpreisjurys.