Das wäre natürlich ein spektakuläres Bild gewesen: Ein XXXL-Kronleuchter – ein Kran muss ihn halten, so groß ist er – überragt eine zweistöckige Bühne. Auf ihr verhandeln Hamlet, Gertrude und Polonius ein Rache-Drama, das auch als politische Allegorie gelesen werden kann. Und der Hintergrund, vor dem dieses Bühnenbild angeordnet ist, regt gerade dazu an, den Assoziationen freien Lauf zu lassen: Die Hamlet-Inszenierung, die Isabella Hammads Roman „Enter Ghost“ den Rahmen gibt, sollte in Betlehem stattfinden. Direkt an der Mauer, die israelisch kontrolliertes Gebiet vom palästinensisch kontrolliertem trennt, an der Betonwand, die Straßen durchschneidet, Nachbarn voneinander trennt und deren Tristesse nur die Graffitis durchbrechen, mit denen sich der britische Street-Art-Künstler Banksy und andere hier verewigt haben.