Eine stilbildende Spielidee, eine funktionierende Gruppe – und diese Talente! Nie zuvor gab es einen Europameister, der mehr Spiele gewann als dieses Spanien. Schon in der Nacht des Finaltriumphs geht es darum, welche Siege folgen könnten.
Es war 2.13 Uhr, als Álvaro Morata den mit roten und gelben Schleifen verzierten Pokal des Europameisters durch ein Spalier in der Lobby eines Fünfsternehotels in Berlin trug, unter dem Jubel von Familienangehörigen und Adabeis, die seinen Weg säumten. Die überfüllte und personell überforderte Hotelbar hatte begonnen, sich zu leeren, als vorher der erste Jubel aufgebrandet war. Genauer: Als Luis de la Fuente, nunmehr Europameistertrainer der Senioren, als Erster dem Bus entstiegen war und vor Freude strahlend in den Ballsaal im ersten Stock verschwand, und die Spieler ihm folgten. Sie trugen jene goldenen Plaketten auf der Brust, die ihnen nach dem 2:1-Finalsieg gegen England auf dem Rasen um den Hals gehängt worden waren, und auf der Haut ein rotes Shirt, auf dem die Nummer vier prangte. Eine „Vier“ als Chiffre für die Anzahl der EM-Titel, die Spanien nun gewonnen hat: 1964, 2008, 2012, 2024. Kein Land hat den Wettbewerb häufiger für sich entschieden.