Es war halb eins und seit vier Stunden und trotz allem lief der Eurovision Song Contest, der größte Musikwettbewerb der Welt in Malmö. Trotz der monatelangen Boykottaufrufe und der nun vor der Halle stattfindenden Proteste gegen Israel, bei denen unter anderem die einstige Klimaaktivistin und heutige Israelkritikerin Greta Thunberg von der Polizei abgeführt wurde. Und trotz des plötzlichen Ausschlusses des niederländischen Teilnehmers Joost Klein, der eine Kamerafrau bedroht haben soll. Die niederländische Delegation protestierte gegen den Ausschluss augenblicklich, auch andere Länder solidarisierten sich. Kurz vor knapp schien nicht sicher, wer im Finale des Song Contests überhaupt die Bühne betreten würde. Und so stand am späten Samstagnachmittag in Malmö ein global übertragenes Mega-Event auf der Kippe, das in seiner hoffnungsvollen Anlage als friedensstiftender europäischer Musikwettbewerb gedacht war.