Zuletzt wirkte der ewige Münchner zumindest sportlich entbehrlich – doch gegen Ulm zeigt er nicht nur wegen seiner zwei Tore, dass seine Qualitäten noch gefragt sind. Gerade er könnte vom neuen Stil des Trainers Vincent Kompany profitieren.
Es wäre zu viel gesagt, dass Thomas Wörle glücklich war, denn dieser Gemütszustand ist nicht vorgesehen für einen Fußballtrainer, der verloren hat. Aber unglücklich war Wörle auch nicht, trotz des soeben erlittenen 0:4 im DFB-Pokal gegen den FC Bayern. Der Trainer des Zweitliga-Aufsteigers SSV Ulm 1846 hatte gerade eine Erfahrung gemacht, eine Erscheinung gesehen, die ihn vielleicht sein Trainerleben lang verfolgen wird. „Thomas Müller, Wahnsinn, wie schlau der ist“, schwärmte Wörle, „wie er sich auf dem Platz bewegt, wie er das Spiel liest, wie er die unterschiedlichen Höhen einer Abwehrkette erkennt.“ Dank Müller könne er mit seiner Mannschaft nun „anhand von Videomaterial arbeiten“.