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Galeria Karstadt Kaufhof: In diesen Städten schließen die Filialen – Wirtschaft

by Marko Florentino
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Auf der Pressekonferenz Mitte April in Essen wurde noch darüber gewitzelt, ob auch Mannheim auf der «Schließungsliste» von Galeria Karstadt Kaufhof stehen würde. Weil doch einer der neuen designierten Eigentümer der Warenhauskette, Bernd Beetz, aus Mannheim kommt. Der Multimillionär ist Präsident des SV Waldhof Mannheim und ein Lokalpatriot, auch wenn er in der Schweiz lebt.

Aber tatsächlich findet sich die Filiale in Mannheim nun auf der mit Spannung erwarteten Liste. Insgesamt 16 der 92 Filialen schließen, viele davon befinden sich in Bayern: Augsburg, Regensburg Neupfarrplatz und Würzburg. Regensburg ist eine von zwei mittelgroßen Städten, die sich noch zwei Galeria-Filialen leisten. Eine davon fällt nun weg. Die andere Stadt ist Trier. Dort sieht Galeria für die Filiale in der Fleischstraße keine Zukunft.

In Köln macht das Kaufhaus in der Breite Straße dicht, das in der Hohe Straße bleibt wie 76 weitere Standorte bestehen. In Berlin schließen gleich drei Häuser: im Ringcenter, in Spandau und Tempelhof. Berlin kommt dann allerdings immer noch auf fünf Galeria-Kaufhäuser, und das KaDeWe gibt es auch noch.

Wer in Potsdam wohnt und dort gern bei Galeria einkaufte, muss nun allerdings nach Berlin oder anderswohin fahren. Denn auch dort ist Schluss. Die restlichen «Schließungsfilialen» verteilen sich quer über die Republik: Chemnitz, Essen, Leonberg, Mainz, Oldenburg, und Wesel.

Ausschlaggebend für das Aus war nach Unternehmensangaben, ob die Filialen Geld verdienen oder eine Chance dazu haben. «Jede der fortzuführenden Filialen muss das Potenzial haben, bereits heute oder in absehbarer Zeit die notwendige Profitabilität zu erzielen», teilte das Unternehmen am Samstag mit. Entscheidendes Kriterium dabei waren die Kaufkraft in den Städten und besonders die Höhe der Mieten. In den vorangegangenen Insolvenzverfahren zeigte sich allerdings, dass Städte wieder von der Streichliste genommen werden können. Etwa dann, wenn nach ihrer Veröffentlichung die Vermieter doch noch einlenken und die Mieten senken.

Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus sagte: «Als Ziel haben wir einen marktüblichen Mietkorridor von sieben bis elf Prozent des Umsatzes definiert, um die jeweilige Filiale wirtschaftlich rentabel betreiben zu können.» Teils lagen die tatsächlich gezahlten Mieten weit über diesem Korridor. Das war vor allem bei den 18 Filialen der Fall, die dem bisherigen, insolventen Eigentümer Signa des österreichischen Unternehmers René Benko gehörten. In Köln Hohe Straße lag die Miete gemessen am Umsatz bei 33 Prozent. Nun finden sich auf der Streichliste nur vier Signa-Filialen: Mainz, Trier, Würzburg und auch Mannheim. Das zeigt, dass sich Signa in den Verhandlungen mit Denkhaus über die Miethöhe flexibel gezeigt hat. Auch die Signa-Filiale am Rotkreuzplatz in München hat dadurch noch den Sprung von der Liste geschafft.

«Wir haben für den Erhalt jeder einzelnen Filiale hart verhandelt», sagte Denkhaus. «Nicht nur im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch im Hinblick auf lebendige Innenstädte.» Er bedankte sich sogar bei Torsten Martini, der als Insolvenzverwalter für die Signa-Immobilien die dortigen Mieten verhandelte.

Anders als in vorangegangenen Insolvenzen müssen diesmal Mitarbeiter in Städten, die nicht betroffen sind, auch nicht um ihren Arbeitsplatz bangen. Den 1400 Mitarbeitern, denen nun gekündigt wird, steht eine Transfergesellschaft zur Verfügung. Die Bedingungen sind relativ komfortabel: Sie können über acht Monate 80 Prozent ihres Bruttogehalts erhalten. Laut Pressemitteilung werden von derzeit 12 800 Arbeitsplätzen rund 11 400 erhalten. 450 Mitarbeiter in der Essener Firmenzentrale müssen gehen. Die Verwaltung wird in die vierte und fünfte Etage der Filiale in der Düsseldorfer Schadowstraße umziehen.

Nächster Schritt im Insolvenzverfahren, das im Januar begann, ist die vom Amtsgericht Essen für den 28. Mai angesetzte Gläubigerversammlung in der Messe Essen.



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