Brandenburg: Hier sind die Behörden in Alarmbereitschaft. Beim Ort Ratzdorf, wo die Oder zuerst brandenburgisches Gebiet erreicht, wird in den nächsten Tagen vermutlich die höchste Alarmstufe 4 mit einem Wasserstand von um die sechs Meter erreicht.
Bayern: Der Regen hat aufgehört, die Hochwasserlage ende, schreibt der Hochwassernachrichtendienst. Nur an einzelnen Pegeln, zum Beispiel bei der Mündung der Isar in die Donau, seien zwischenzeitlich noch leicht steigende Pegel zu erwarten. Danach werde das Wasser zurückgehen – auch weil die Schneeschmelze in den Alpen „moderat“ ausfallen soll.
Österreich: Zehntausende Einsatzkräfte sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt, im besonders betroffenen Bundesland Niederösterreich sind 18 Orte noch immer nicht oder nur schwer zu erreichen. Die Polizei berichtet von Dieben und von Betrügern, die Hochwasser-Opfern Dienstleistungen zu überhöhten Preisen angeboten hätten. Die Bahnstrecke von Wien Richtung München ist wieder eingeschränkt zu befahren, die Wiener U-Bahnen sind in Betrieb.
Tschechien: In Nordböhmen nahe der Grenze zu Sachsen blicken die Menschen noch mit Sorge auf die Elbe. In Usti (Aussig) sollen Barrieren und Sandsäcke das Stadtgebiet schützen, im Osten des Landes wird bereits aufgeräumt.
Polen: Die Oder-Hochwasserwelle hat nun die Region nahe Breslau (Wroclaw) im Westen erreicht, in der Großstadt könnte es zu einem Hochwasser kommen. Experten gehen davon aus, dass der Pegelstand dort zwar nicht das Niveau von 1997 erreichen werde, die Flutwelle werde aber mindestens für anderthalb Tage anhalten. 1997 wurde die Stadt zu einem Drittel überschwemmt.
Slowakei: Hier entspannt sich die Lage langsamer als zunächst erhofft. In der Hauptstadt Bratislava ist der Pegel der Donau leicht auf 9,85 Meter gestiegen, normal sind durchschnittlich drei Meter. Flussabwärts entlang der Grenze zu Ungarn steigt der Fluss weiter.
Italien: Nach den Wetter-Prognosen wird in weiten Teilen des Landes durch den Sturm Boris zumindest bis Freitag heftiger Regen bis hin zu Wolkenbrüchen erwartet. Der Meteorologe Lorenzo Tedici sagt: „Wir werden mindestens 48 Stunden lang ein Unwetter erleben, das voll und ganz dem Herbst entspricht. Dieses Jahr sind die sintflutartigen Regenfälle ein wenig zu früh gekommen.“