In Italien blickte man zuletzt skeptisch auf die deutsche Wirtschaft – auch wegen des schwierigen politischen Verhältnisses. Nun hofft man, dass sich mit der neuen Regierung die Beziehungen wieder verbessern.
Eine Runde erfolgreicher Wirtschaftsmänner, auch eine Frau dabei, beim Abendessen neulich in einer Stadt in Norditalien. Man traf sich vertraulich in der Repräsentanz eines großen Familienunternehmens, um Neuigkeiten auszutauschen. Von anwesenden deutschen Gästen begehrte man zu wissen: Was ist eigentlich los mit diesen Deutschen, die üblicherweise wie die sprichwörtliche Lokomotive Europa ziehen, aber nun energielos auf der Strecke liegengeblieben sind? Noch war zu diesem Zeitpunkt die Ampel-Regierung gar nicht zerbrochen, aber die Stimmung bereits denkbar schlecht. Zwei Jahre in Folge mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung, und das dritte negative Jahr in Sicht: Die Italiener, die aus eigener Anschauung um die Bedeutung des deutschen Marktes für ihre Unternehmungen wissen, schwankten in ihrem Urteil zwischen verwundert und besorgt.