Jérôme Boateng steht zum dritten Mal vor Gericht. Die Richterin am Landgericht München beginnt mit persönlicher Kritik an dem Verfahren, der bayerischen Justiz und den Medien. Boateng spricht von einem „Albtraum“.
Gleich zu Beginn wendet sich die Richterin mit persönlichen Worten an Fußballweltmeister Jérôme Boateng. Der 35-Jährige sitzt auf der Anklagebank im Saal 101 des Oberlandesgerichts München, hier fand der NSU-Prozess statt. Susanne Hemmerich sagt, sie übe ihren Beruf seit fast 40 Jahren aus, „aber ich habe noch nie eine so umfangreiche mediale Vorverurteilung des Angeklagten erlebt“. Das liege zum Teil an Corona, aber auch an „Versäumnissen der Justiz“.