Auf dem Land in Bayern kann das schon mal passieren: Man biegt einmal falsch ab und steht plötzlich vor einer Kuh. So ähnlich ist das US-Moderator Jimmy Fallon geschehen. Der urlaubte gerade in der Nähe vom Tegernsee und fand stundenlang nicht mehr zum Hotel zurück. Das Hinterland ist in Bayern eben manchmal näher als man denkt.
Deshalb sollte man nicht einfach so herumlaufen, ohne sich ein bisschen vorzubereiten. Und damit zurück zur Kuh, da gäbe es schon den ersten Tipp. Die Viecher sehen nett aus mit ihren großen Augen. Sind sie aber nicht! Wer schon mal nach sechs Stunden Autofahrt zurück aus dem Italienurlaub dachte, er könne kurz hinter Burghausen schnell an einer schönen Weide eine Pause zum Bieseln machen, dem sei gesagt: schlechte Idee. Zumal, wenn so eine Kuh Nachwuchs dabeihat. Also, Abstand halten zu allen Rindviechern.
Jimmy Fallon hingegen hatte fälschlicherweise Angst vor Schlangen, als er in kurzen Hosen ein Feld durchqueren wollte. Lange Hosen sind tatsächlich ein guter Tipp – aber nicht wegen der Schlangen, sondern, um Zeckenbisse zu vermeiden.
Der Late-Night-Mann versuchte es dann mit Trampen an der Autobahn. In Bayern auf diese Weise eine Mitfahrgelegenheit zu finden, ist in etwa so wahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass die Grünen irgendwann mal den bayerischen Ministerpräsidenten stellen. Wer aber eh schon mit dem Auto unterwegs ist und sich vom Navi in einen Misthaufen hat lotsen lassen, dem sei ans Herz gelegt, zur nächsten Feuerwehr oder einem anderen Verein zu laufen. Nächstenliebe findet man in Bayern nämlich nicht unbedingt bei der Kirche, sondern eher beim Schützenverein. Es finden sich immer ein paar Burschen, die so eine Karre im Handumdrehen aus dem Matsch ziehen – und dann stellen sie einem noch ein Bier hin. Das machen sogar die verschlossenen und wortkargen Oberpfälzer.
Apropos wortkarg. Für alle Deutschen von jenseits des Weißwurschtäquators kommt hier der wohl wichtigste Tipp. Es geht um die Sprachbarriere. Die ist tatsächlich höher als bei denjenigen, die gleich gar kein Deutsch können, so wie Jimmy Fallon. Bayern riechen einen Saupreißn (unflätige, aber gängige Bezeichnung für nicht-bayerische Deutsche) zehn Kilometer gegen den Wind. Norddeutsche Bayern-Urlauber haben also keinen Heimvorteil, weil sie Deutsch sprechen – im Gegenteil. Es wird ihnen daher hiermit empfohlen, so zu tun als seien sie mindestens aus Dänemark. Oder einfach einen auf wortkargen Oberpfälzer zu machen.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Handy, Jimmy Fallons Akku war ja aufgebraucht. Dazu gibt es keinen Tipp, nur eine Warnung: Es gibt nicht wenige Gegenden in Bayern, da nützt auch ein aufgeladenes Handy nichts. Da hilft nur: viel Glück und ein Satellitentelefon.