Der Berliner Kultursenator Joe Chialo über die Angriffe auf seine Person und sein Wohnhaus, das Antisemitismusproblem des Berliner Kulturbetriebs und die Frage, warum er gerade jetzt weiter seiner Arbeit nachgehen wird.
Schon am 12. September musste Joe Chialo erfahren, wie manche die politische Auseinandersetzung führen in Berlin: Auf einer Veranstaltung bedrängten mehrere Menschen den Kultursenator, einer warf einen Mikrofonständer, der den CDU-Politiker jedoch verfehlte und eine Frau verletzte. Keine zwei Wochen später erreicht die Eskalation einen weiteren Tiefpunkt, unbekannte Täter beschmieren das private Wohnhaus Chialos mit roter Farbe. Der an die Wand gesprühte Spruch „Genocide Joe Chiallo“ legt eine Verbindung der noch unbekannten Täter zur Pro-Palästina-Szene nahe – die hat sich auch im Neuköllner Kulturzentrum Oyoun getroffen, dessen Finanzierung der Berliner Senat beendet hat.