Gleich zu Beginn macht Stella Assange klar, worum es hier geht: um Leben und Tod. Es könne sein, dass ihr Mann Julian Assange «innerhalb von Tagen» in ein Flugzeug gesetzt und in die USA ausgewiesen werde. Und wenn das passiere, «dann wird Julian sterben». Stella Assange sitzt Ende vergangener Woche in einem Saal in der Londoner Innenstadt, gleich in der Nähe des Buckingham-Palastes, bei einer Pressekonferenz für die in London versammelten internationalen Medien, gemeinsam mit dem Wikileaks-Chef Kristinn Hrafnsson und Rebecca Vincent von «Reporter ohne Grenzen». Der Saal ist brechend voll, eine gute Stunde lang spricht Stella Assange spürbar angefasst über das, was an diesem Dienstag und Mittwoch bevorsteht: das womöglich letzte Kapitel einer seit 14 Jahren laufenden Geschichte.