Südkorea will nicht nur Smartphones und Fernseher verkaufen, sondern auch gute Gefühle, der Staat fördert massiv Popkultur für den Weltmarkt. Doch die kulturelle Vielfalt leidet.
Anfang Juli ereignete sich in Chang-dong im Norden der südkoreanischen Hauptstadt Seoul eine besondere Grundsteinlegung. Alle waren da: Stadt, Staat, Wirtschaft, namentlich vertreten durch Seouls Bürgermeister Oh Se-hoon, den Ersten Vize-Kulturminister Chun Byong-geuk und Geschäftsführerin Chung Shin-a vom mächtigen Internetkonzern Kakao. Die versammelte Prominenz feierte den Baubeginn der sogenannten Seoul Arena und beschwor dabei die Kraft des nationalen Unterhaltungskulturerbes. Denn auch wenn die Arena mit 18 000 Sitzplätzen, Nebenhalle, Kino und Einkaufszentrum in den Entwürfen aussieht wie eine Kommerzsportanlage – sie wird ein Konzerthaus. Wenn die Anlage 2027 fertig ist, soll sie der zentrale Heimspielort für die Idole der koreanischen Populärmusik sein, ein K-Pop-Stadion sozusagen.