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Kalifornien: Orcas jagen größten Fisch der Welt – Wissen

by Marko Florentino
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Orcas, Killerwale oder Schwertwale (Orcinus orca) sind Meeresräuber ohne natürliche Fressfeinde und werden bis zu zehn Meter lang. Sie sind soziale Tiere und bekannt dafür, in Gruppen zu jagen, sogenannten Schulen oder Pods. Zu ihren Beutetieren zählen Robben, Schildkröten und Tintenfische. Aber auch sogenannte Plattenkiemer, das sind Hai- und Rochenartige, fallen ihnen zum Opfer, wie zuletzt beobachtet der Walhai. Dabei gehen die Orcas nach einer bestimmten Taktik vor: „Wenn sie jagen, arbeiten alle Mitglieder der Gruppe zusammen, und rammen den Walhai, um ihn auf den Rücken zu drehen. In dieser Position gerät der Hai in einen Zustand tonischer Immobilität und kann sich nicht mehr selbstbestimmt bewegen oder durch Abtauchen entkommen“, erklärt Erick Higuera Rivas, Meeresbiologe bei Conexiones Terramar und Autor der Frontiers in Marine Science Studie.

Diese Vorgehensweise wurde bei allen vier Jagdereignissen beobachtet. Durch das Immobilisieren des Hais haben die Orcas Zeit, zum Atmen aufzutauchen. In Rückenlage öffnen die Orcas eine blutende Wunde am Bauch des Hais, indem sie die Klaspern männlicher Haie oder auch die Bauchflossen attackieren. Die Forscher nehmen an, dass sich die Orcas so Zugang zu den Organen der Haie verschaffen. In diesen Fällen konnte nicht beobachtet werden, welchen Teil der Haie die Orcas fraßen, da der tote Hai oft außer Sicht sank. Die Forscher vermuten jedoch, dass es die Orcas im Golf von Kalifornien auf die Haifischleber abgesehen hatten, da dies bereits in anderen Fällen berichtet wurde. „Die Leber eines Hais ist sehr groß und nährstoffreich“, erklärt die Meeresbiologin Tamara Narganes Homfeldt von der Tierschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation. „Sie kann den Tagesbedarf eines Orcas decken.“

Die Angriffe gingen alle von einer Gruppe von Orcas aus

Walhaie sind keine Wale, sondern mit einer Länge von bis zu 18 Metern die größten Fische der Welt. Sie ernähren sich von Plankton und Kleinstlebewesen, die sie durch ständiges Saugen mit ihrem riesigen Maul aus dem Wasser filtern. In allen beobachteten Fällen wurden junge, drei bis sieben Meter lange Walhaie angegriffen, die mit ihrer noch dünnen Bauchhaut eine leichtere Beute sind.

Bei drei der vier untersuchten Ereignisse war ein acht Meter langes Orca-Männchen namens Moctezuma beteiligt, der 1992 das erste Mal gesichtet wurde. Bei dem vierten Ereignis waren Orca-Weibchen beteiligt, die man vorher schon zusammen mit Moctezuma beobachtet hatte. Forscher können einzelne Orcas anhand ihrer Rückenflossen und auffälligen Narben identifizieren. Moctezuma und die Weibchen sind mutmaßlich Teil der gleichen Gruppe oder auch verwandt. Moctezuma könnte das Wissen um die Jagd von Walhaien an die anderen weitergegeben haben, oder die Orcas haben die Technik gemeinsam als Mitglieder derselben Gruppe erlernt, sagen die Forscher.

Auch für Orcas ist es eine Herausforderung, so große Tiere zu jagen. „Die gemeinsame Jagd bringt den Tieren einen entscheidenden Überlebensvorteil, da sie ihre Beute so effizienter erlegen können“, sagt Tamara Narganes Homfeldt. „Diese Beobachtungen sind ein gutes Beispiel von sozialem Lernen, für das die Orcas bekannt sind.“ Auch durch ihre hohe Intelligenz sind Orcas den Knorpelfischen überlegen.

Weil der Tourismus in bestimmten Gebieten zunimmt und die Technik besser und günstiger wird, steigt die Menge an Material, das die Forscher auswerten können. Vor allem für die Fotoidentifizierung der Tiere ist die verbesserte Qualität wichtig. Ob die Jagd auf Walhaie in den beobachteten Gebieten ein schon immer vorhandenes, aber bisher unbeobachtetes, Phänomen ist, oder ob es sich um ein neues Verhalten der Killerwale handelt, ist jedoch unklar.



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