Kamasi Washington, der erstaunlichste Jazzmusiker der Welt, erklärt, ab welchem Moment es in der Musik nicht mehr um Können geht und was ihm im vom Wahlkampf erschöpften Amerika von heute trotzdem Hoffnung macht.
Es ist inzwischen neun Jahre her, dass der Saxofonist Kamasi Washington mit seinem monumentalen Dreifachalbum «The Epic» der damals noch zaghaften Jazzbegeisterung einer neuen Generation Zunder gab. Drei Jahre später folgte noch so ein Monsteralbum namens «Heaven and Earth». Dazwischen ein paar EPs mit Film- und Ausstellungsmusik und die Gruppe Dinner Party mit Terrace Martin. Nun erscheint sein neues Album «Fearless Movement» (Young). Mit 86 Minuten ist es für seine Verhältnisse schon kurz («The Epic» brachte es auf 173), aber auf alle Fälle eine Steigerung. Die Musik lebt immer noch von ihrer zugänglichen Mischung aus Spiritual Jazz, Funk und Politik. Die Ausschläge in Ruhe und Ekstase sind wie immer gewaltig.