Deutschland schiebt seine Kinder bis zu 40 Stunden pro Woche in Parallelwelten ab, ihre Eltern finden politisch kaum Gehör. Drei Sozialwissenschaftler analysieren, wie die Gesellschaft das Wohl ihrer jüngsten Mitglieder aufs Spiel setzt.
Es sind die kleinen Dinge, die Familien das Leben unnötig schwer machen: die U-Bahnsteige ohne Aufzug für den Kinderwagen. Die fehlenden Wickeltische auf Toiletten. Das Nichtvorhandensein von Kinderbereichen in quasi allen öffentlichen Räumen, sei es Café, Restaurant, Zug. Und es sind die großen Dinge, die Familien an den Rand ihrer Belastbarkeit bringen: die fehlende oder schlechte Kita-Betreuung. Der Leistungsdruck in den Schulen. Der fehlende finanzielle Ausgleich für all die Care-Arbeit.