Wer den Menschen sagt, dass sie zur Rettung der Welt auf etwas „verzichten“ sollen, versteht nicht, wie das Hirn tickt. Wer ihnen ehrlich sagt, was sie am Ende bekommen werden, der hat vielleicht eine Chance.
Etwas abzugeben, was man zuvor besessen hat, auf etwas zu verzichten, woran man sich längst gewöhnt hat: Das ist für uns Menschen eine mittelschwere Katastrophe. Schuld ist unser Gehirn. Das nämlich bewertet einen Verlust emotional doppelt so stark wie einen Gewinn. Über einen gefundenen Zehn-Euro-Schein etwa freut sich die Gefühlszentrale unter der Schädeldecke nur halb so sehr, wie sie sich grämt, wenn ihr selbiger abhandenkommt. Etwas zu verlieren, tut auch dann weh, wenn es nur Gewohnheiten sind.