Nach einem harten Wahlkampf müssen Union und SPD zueinanderfinden. Wie das gelingen kann, was ein guter Kompromiss überhaupt ist und warum Provokation auch Vorteile hat, erklärt die Historikerin Ute Schneider.
Seit zwei Wochen verhandeln 256 Menschen über eine Regierungskoalition aus Union und SPD. Nach einem kurzen und im Ton oft heftigem Wahlkampf stellt sich die Frage, wie die Parteien, die für sehr unterschiedliche Wahlprogramme stehen, sich einigen können. Schon jetzt weiß man: Bei einigen Themen ist noch kein Kompromiss gefunden worden. Ute Schneider, Professorin für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Duisburg-Essen, leitet das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Kulturen des Kompromisses“. Sie kann erklären, was überhaupt notwendig ist, um kompromissbereit zu werden, und wo die Grenzen von Kompromissen liegen.