Durch die jüngsten israelischen Erfolge fühlt sich Iran bedrängt, sein Einfluss im Nahen Osten steht auf dem Spiel. Erste Abgeordnete im Teheraner Parlament fordern jetzt offen den Bau von Atomwaffen – könnte das Mullah-Regime so weit gehen?
Aus der Islamischen Republik kommen manchmal Nachrichten, die klingen, als wäre Teheran die Hauptstadt einer gewöhnlichen Demokratie. So sollen sie klingen, genauer gesagt. Vor einigen Tagen war da die Meldung, dass sich 39 Abgeordnete an den nationalen Sicherheitsrat gewandt hatten, mit der Bitte um eine Kurskorrektur: Man möge die Verteidigungsdoktrin des Landes ändern. Und nicht länger von Atomwaffen absehen. „Wenn es für Israel möglich ist, Nuklearwaffen zu besitzen“, sagte einer der Abgeordneten, Mohammad Reza Sabaghian, „muss Iran sie auch anstreben.“ Zur „Selbstverteidigung“, sagte er. Immerhin sei es nicht ausgeschlossen, dass Israel, die De-facto-Atommacht, sich mit Nuklearwaffen verteidige, sollte es sich in seiner Existenz bedroht fühlen. Darauf müsse sich Iran vorbereiten.