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Lagergemeinschaft Dachau protestiert gegen Auftritt von AfD-Mann bei Gedenkfeier – Dachau

by Marko Florentino
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Die Lagergemeinschaft Dachau protestiert gegen den geplanten Auftritt eines Redners der rechtsextremen AfD am Holocaust-Gedenktag, 27. Januar, in der gut 20 000 Einwohner zählenden Stadt Coswig bei Dresden. Der Shoah-Überlebende Ernst Grube, Präsident der Lagergemeinschaft, sieht in der Teilnahme des AfD-Mannes an der städtischen Gedenkveranstaltung zur Befreiung von Auschwitz vor 80 Jahren einen „schweren Missbrauch des Gedenkens“.

Grube erklärt dazu: „Die AfD vertritt Positionen, die den Geist der Erinnerungskultur untergraben, Geschichtsrevisionismus Vorschub leisten und die demokratischen Werte gefährden, für die viele der Häftlinge in Dachau ihr Leben gegeben haben.“ Kürzlich erst hat die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel in geschichtsverzerrender Manier Hitler als Sozialisten bezeichnet. Die ersten Häftlinge im KZ Dachau waren Kommunisten und Sozialisten.

Protest gegen die geplante Wahl eines AfD-Politikers zum Landtagsvizepräsidenten

Die Lagergemeinschaft sei, so Grube, erschüttert, dass der AfD-Vertreter auf einer offiziellen Gedenkveranstaltung die zentrale Rede halten solle. Damit würden die Opfer des Nationalsozialismus verhöhnt und der politische Missbrauch der Gedenkkultur legitimiert. Grube appelliert an die Verantwortlichen in Coswig, diese Entscheidung zu überdenken.

Es ist jedoch zweifelhaft, ob der Appell gehört wird. Vor wenigen Tagen erst entschied das Oberverwaltungsgericht in Bautzen, dass der Verfassungsschutz in Sachsen den AfD-Landesverband als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung“ einstufen darf. Die Coswiger CDU hat mit dem Auftritt des AfD-Redners, der früher Mitglied ihrer Partei war, der Sächsischen Zeitung zufolge offenbar kein Problem. Der Vorsitzende Volkmar Franke soll erklärt haben: Der AfD-Politiker werde sich „gewiss an den Rahmen halten“.

Die Lagergemeinschaft unterstützt auch das Internationale Komitees Buchenwald-Dora, das sich gegen die geplante Wahl des AfD-Landtagsabgeordneten Jörg Prophet zum Vizepräsidenten des Thüringer Landtages stellt. „Seine wiederholten geschichtsrevisionistischen und den Holocaust verharmlosenden Äußerungen sind für uns unerträglich.“ Die Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus und das Gedenken an die Opfer seien fundamentale Bestandteile unserer demokratischen Kultur, erklärt Grube. Wer diese Verbrechen verharmlose, dürfe keine repräsentative Position im Thüringer Landtag einnehmen.



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