Jahrelang kämpfte Natascha Sagorski dafür, dass auch Frauen, die eine Fehlgeburt erlitten haben, in Mutterschutz gehen dürfen. Nun hat sie ihr Ziel erreicht.
Zuerst war da dieser Satz, vor dem sich so viele schwangere Frauen fürchten: „Ich kann keine Herztöne mehr finden.“ Der Gynäkologe äußerte Bedauern, für Natascha Sagorski brach eine Welt zusammen. In der Klinik sagte eine Ärztin nach der Ausschabung zu ihr: „Morgen können Sie wieder arbeiten gehen.“ Eine Krankschreibung wollte sie ihr nicht geben. „Die brauchen Sie nicht.“ Natascha Sagorski war nicht in der Lage zu arbeiten. Körperlich nicht, seelisch auf keinen Fall. Über viele Umwege bekam sie eine Krankschreibung, aber darum betteln zu müssen, das hat ihr einen weiteren Stich versetzt. Sie fragte sich: Warum haben Frauen, die Fehlgeburten erleiden, eigentlich keinen gesetzlichen Schutz? Den wird es nun geben. Der Bundestag hat am späten Donnerstag das „Mutterschutzanpassungsgesetz“ beschlossen, was sehr viel mit Natascha Sagorski zu tun hat.