In der Psychologie gelten Dreiergruppen als Konstellationen, die einen so sehr vorwärtsbringen, wie sie zerstörerisch sein können, etwa die Beziehung unter Geschwistern. In der Politik ist das nicht anders, das zeigt sich gerade wieder in Österreich, wo die Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos gescheitert sind. Auf den ersten Blick war die Idee charmant: Eine neue politische Kraft sollte mitbestimmen, die kleine Partei der liberalen Neos. Mit ihren Idealen von Leistungswillen und Eigenverantwortung wären sie ein gutes Gegengewicht zu den Traditionsparteien ÖVP und SPÖ, die sich die Macht im Rahmen großer Koalitionen immer fein säuberlich aufgeteilt hatten. Ein Hauch von Fortschrittskoalition gewissermaßen.