Gefährlicher als die Frage, ob man sich manchmal in ein anderes Leben träumt, ist die, ob man sich das eigene Leben aussuchen würde, wenn man die Wahl hätte. Dass wir immerzu wählen und unser Leben gestalten können, stimmt eben nicht wirklich. Das ist eine der gemeineren Lügen des individualistisch-kapitalistischen Komplexes. Entscheidungen treffen sich meistens irgendwie von allein, nicht selten spielt das Schicksal rein, und es gibt kein Zurück. Außer einer wie Saša Stanišić wirkt alle Wunder der Fiktion.