Am Valentinstag ein Album namens „Fotze“ zu veröffentlichen, ist dann wohl die Romantik, die unsere Zeit verdient. Ikkimel seziert das moderne Begehren mit analytischer Schärfe, wie es eben nur jemand mit Kombi-Bachelor in Deutscher Philologie und Sozial- und Kulturanthropologie mit Schwerpunkt Sprachwissenschaften kann: „Dumm fickt gut, ich bin dumm wie Stroh.“ Die Texte von Rapperin Ikkimel sind Club-Toiletten-Poesie im besten Sinne und wohl die größte Provokation, die es am Rande des deutschen Mainstreams gibt. Auf dem neuesten Album stolpert man eine gute halbe Stunde lang durch eine Clubnacht im Rausch, Dresscode: „Oben ohne, unten Tanga.“ Klingt so, als hätte man sich auf dem Techno-Floor zu schnell im Kreis gedreht. Das tut ein bisschen weh, aber lohnt sich trotzdem.