Hamas übergibt Leichen israelischer Geiseln
Übergeben wurden laut Hamas die Leichen von Schiri, Ariel und Kfir Bibas – einer jungen Frau und ihrer beiden kleinen Kinder. Ihr Schicksal ist noch immer nicht zweifelsfrei geklärt. Das soll nun nachgeholt werden. Im November 2023 hatte die Hamas mitgeteilt, Schiri, Ariel und Kfir Bibas seien bei einem israelischen Luftangriff getötet worden. Die israelischen Behörden haben den Tod jedoch nie bestätigt. Kfir wurde nur neun Monate alt, Ariel vier Jahre. Es sind die jüngsten Geiseln, die die Hamas und der mit ihr verbündete Islamische Dschihad bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt haben.
Die vierte tote Geisel ist Oded Lifschitz. Die Angehörigen des 84-Jährigen teilten bereits mit, sie seien über die Identifizierung des pensionierten Journalisten informiert worden. Lifschitz war auch als Aktivist für die Rechte von Palästinensern bekannt. Seine ebenfalls entführte Frau war vor mehr als einem Jahr bei einem Geiseldeal freigekommen.
Es ist das erste Mal seit Beginn der Waffenruhe am 19. Januar, dass die Hamas die sterblichen Überreste von Geiseln übergeben hat. Sie wurden von einem Team des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) an das israelische Militär übergeben und anschließend nach Israel gebracht. Bevor die schwarzen Särge in IKRK-Fahrzeuge geladen wurden, stellten die Mitarbeiter des Roten Kreuzes weiße Sichtblenden auf. Sie überdeckten Hamas-Propaganda auf den Särgen mit weißen Tüchern. Das IKRK hatte zuvor mehr Menschenwürde bei der Übergabe von Geiseln gefordert.
Berichten zufolge wird Israel nun im Gegenzug alle Frauen und Minderjährigen freilassen, die seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 festgenommen wurden und die nicht am bewaffneten Kampf gegen Israel beteiligt gewesen sein sollen.