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Olympia 2024: US-Basketballer Stephen Curry ist elektrisiert von Paris – Sport

by Marko Florentino
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Es kann schon vorkommen, dass zwei Klimazonen nur durch eine einzige Tür getrennt werden. Das Pressezentrum dieser Olympischen Spiele unweit des Arc de Triomphe ist eine extrem heruntergekühlte Veranstaltungshalle – aber am Donnerstagvormittag brachen im Konferenzsaal „Le Rhône“ tropische Temperaturen aus. Die US-Basketballer Stephen Curry und Kevin Durant hatten sich angekündigt, und so füllte sich der Saal so sehr mit Pressevertretern aus aller Welt, wie es hier bisher nicht vorgekommen war.

Gemurmel auf Japanisch, Italienisch, Französisch, dann betrat um kurz nach 11 Uhr Curry den Saal, Handys und Kameras auf ihn gerichtet. Das ist der NBA-Spieler gewohnt, aber den Blick in die Runde genoss er dann schon: Die ersten Olympischen Spiele zu erleben, ist für ihn doch etwas Besonderes.

Die ersten Tage der größten Sportveranstaltung der Welt sind immer auch ein Abbild davon, welche Stars der olympische Sport zu bieten hat: Früher erregten Sprinter Usain Bolt und Schwimmer Michael Phelps Aufsehen, wo immer sie auftauchten, Nachfolger mit gleicher Aura suchen ihre Sportarten bisher vergeblich. Die US-Basketballer stechen deshalb umso mehr heraus, bekommen die Zuschauer nun mit LeBron James, Stephen Curry und Kevin Durant doch ein Trio zu sehen, das glanzvoller kaum sein könnte. „Ich bin aufgeregt“, sagte Curry, die Energie in Paris fand er „elektrisierend“. Und wie er da so saß, lächelnd mit dem Kopf wippend wie ein kleines Kind, war seine Vorfreude spürbar.

Eine Anreise mit dem Zug und unterirdisch durch den Ärmelkanal – das ist neu für die US-Basketballer

Mit dem Zug ging es für das US-Team von seiner letzten Testspielstation in London, wo sie Weltmeister Deutschland knapp besiegten, nach Lille. Dort werden sie ihre Vorrundenspiele bestreiten. Dass man den Ärmelkanal unterirdisch durchqueren kann, war für Curry bereits ein Faszinosum, also hat er sich die Fahrzeit mit entsprechenden Youtube-Videos vertrieben: „Ich habe mir angeschaut, wie sie den Tunnel gebaut haben, und etwas über die Geschichte gelernt“, sagte der 36-Jährige, das sei richtig „dope“ gewesen. Fesselnd also, und manchmal weitet sich die hiesige Sicht auf Europa ja tatsächlich, wenn man die Bauwerke durch die Augen eines begeisterten US-Basketballers sieht.

Schon beim ersten Training in Lille zauberte Curry mit einer seiner Spezialfähigkeiten und netzte direkt von der Mittellinie ein. Niemand hat mehr Dreier in der NBA verwandelt als er. Seinen Status kann man auch am Gehalt ablesen: 55,7 Millionen Dollar verdient Curry in der nächsten Saison bei den Golden State Warriors und gehört damit zu den Topverdienern im Basketball.

Natürlich geht es für Curry und seine Kollegen in den kommenden Wochen vor allem um das sportliche Ziel: sich zum 17. Mal die Goldmedaille zu schnappen. Das Selbstbewusstsein der Mannschaft ist naturgemäß groß, bevor sie am Sonntag ihre erste Partie gegen Serbien bestreitet. Bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr fehlten den USA die großen Namen, sie scheiterten im Halbfinale an den Deutschen. Aber Olympia hat für sie einen viel höheren Stellenwert, so mancher fühlt sich bei dem Aufgebot in Frankreich an das „Dream Team“ um Michael Jordan und Magic Johnson 1992 in Barcelona erinnert. Auf welchen Gegner sie sich am meisten freuen, wurden Curry und Durant am Donnerstag gefragt. „Auf den Finalgegner“, antworte Curry ohne zu überlegen, seine Schlagfertigkeit beeindruckte auch seinen Teamkollegen.

LeBron James wird mit der Tennisspielerin Coco Gauff die Fahne tragen – und hofft auf eine Erfolgsgeschichte

LeBron James, Rekord-Korbwerfer der NBA, ist mit 39 Jahren zum vierten Mal bei Olympia dabei, ihm wird die Ehre zuteil, neben Tennisspielerin Coco Gauff die amerikanische Fahne schwenken zu dürfen. Amerikanische Sportler verstehen es in der Regel ganz gut, ihre Tätigkeit mit einer guten Geschichte zu verknüpfen; so sieht James seine Funktion als Fahnenträger auch als Möglichkeit, die Stimmung in der Heimat zu beflügeln. „In einem Land, das gerade so gespalten ist, hoffe ich, dass dieser Moment uns vereinen und zusammenbringen wird“, sagte er nach seiner Wahl.

Curry nutzte das Podium sogar, um sich explizit für die mutmaßliche demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris auszusprechen, die großer Fan seines Heimatvereins ist. „Vizepräsidentin Harris ist darauf vorbereitet, ihre Energie in diesen Wahlkampf einzubringen und hoffentlich – wenn sie dabei ist – die Wahl zu gewinnen“, sagte er. Nach dem Attentat auf Donald Trump und vor der Präsidentschaftswahl prägen politische Debatten das Land. Da käme eine sportliche Erfolgsgeschichte aus Frankreich ganz gelegen.

Zumal die Eröffnungsfeier mit der Parade auf der Seine eine besondere werden wird, auch für die, die wie Durant schon bei Olympia dabei waren. Ob sie schwimmen können, wurden die beiden Basketballer gefragt, für den Fall, dass sie notfalls das Boot verlassen müssten. Eine Art von Gedanken, die sie sich gar nicht machen. „Wir gehen immer positiv an solche Sachen heran“, sagte Curry und lachte, „wir gehen auf das Boot, genießen die Zeremonie und gehen dann wieder runter“. Auf Selfies im Olympischen Dorf werden die anderen Athleten verzichten müssen, wie so oft sind die Basketballer außerhalb in einem Hotel untergebracht, diesmal in Lille.

Aber auf der ein oder anderen Tribüne wird man sie schon erspähen können, abseits ihrer eigenen Spiele: Turnen, Beachvolleyball oder Schwimmen will sich Curry anschauen und andere Sportler unterstützen: „Man will nicht nur im Hotelzimmer sitzen und Fernsehen. Man möchte auch rausgehen und das Ganze hier genießen.“ Und dann schwebte das Duo wieder raus aus dem Saal in Paris, seine erste Show war abgeliefert.



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