In Avignon wird ein Gerichtsfall verhandelt, wie ihn Frankreich noch nicht erlebt hat. Und das öffentlich, weil Gisèle P., das Opfer, es so wollte. Sie hätte auch einen Ausschluss der Öffentlichkeit verlangen können, das hätten alle verstanden. Doch sie fand, die Franzosen sollten in die menschlichen Abgründe sehen können, denen sie ausgesetzt war – in die sexuellen Perversionen ihres Mannes und von mindestens 51 weiteren Männern, die sie in den Jahren von 2011 bis 2020 vergewaltigt haben. Ohne dass sie davon wusste. Die französischen Medien, alle Medien, sind voll mit dieser unfassbaren Geschichte. Die Zeitung Libération berichtet über vier Seiten.