Die Mutter des in Haft gestorbenen Kremlgegners Alexej Nawalny hat dessen Leiche von den Behörden erhalten. Das teilte Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch bei X (vormals Twitter) mit. Sie wisse allerdings nicht, ob die Behörden ein Begräbnis zulasse, wie es seine Familie wolle, schreibt sie weiter. Angehörige und Unterstützer des Oppositionellen hatten die russische Führung seit Tagen zur Herausgabe des Toten aufgefordert, um ihn menschenwürdig beerdigen zu können.
Der 47-Jährige war vergangene Woche in einer Strafkolonie in Sibirien gestorben. Forderungen auch aus dem Westen nach einer unabhängigen Untersuchung des Todes lehnt Russland als Einmischung in innere Angelegenheiten ab. Seine Mutter und sein Umfeld werfen dem Kreml Mord vor, was dieser vehement zurückweist.
Am Freitag hatte Jarmysch mitgeteilt, die Behörden hätten von der Mutter verlangt, entweder einer diskreten Beerdigung ihres Sohnes ohne öffentliche Anteilnahme zuzustimmen, oder aber ihr Sohn werde in der Strafkolonie beerdigt. Ludmilla Nawalnaja lehnte eine heimliche Beerdigung in einem am Donnerstag veröffentlichtem Video ab. Sie besteht seit Tagen darauf, «dass die Behörden die Beerdigung und die Trauerfeier nach den üblichen Gepflogenheiten stattfinden lassen».