Ukraine verärgert über Schweizer Position zu Friedensplan
Medienberichten zufolge hatte die Schweiz an einem von Brasilien und China organisierten Treffen am Rande der UN-Generalversammlung vergangene Woche teilgenommen. Dabei sei ein sechs Punkte umfassender Plan für ein Ende des seit 2022 währenden Krieges vorgestellt worden. Kern solle ein Waffenstillstand entlang der aktuellen Frontlinie sein nach dem Vorbild des Koreakrieges. Die USA und ihre europäischen Verbündeten lehnten den Plan ab, weil dem Vorhaben der Bezug auf die UN-Charta und damit auf die territoriale Unversehrtheit der Ukraine fehle. Dies spiele dem Kreml in die Hände.
Das Schweizer Außenministerium teilte mit, man habe auf den fehlenden Bezug hingewiesen. Es sei aber trotzdem eine Initiative, die zu einem Waffenstillstand und zu einer politischen Lösung des Konflikts aufrufe, wurde Sprecher Nicolas Bideau von der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA zitiert. Es sei eine Alternative, weil von Russland und der Ukraine bei den Vereinten Nationen – wie er sagte – nur kriegerische Reden gekommen seien.
Im Juni hatte die Schweiz noch einen ersten Friedensgipfel ohne Moskauer Vertreter ausgerichtet. Gegenstand der Diskussionen war ein von der Ukraine im Herbst 2022 vorgelegter Friedensplan. Dieser basiert auf einem kompletten Abzug russischer Truppen von ukrainischem Staatsgebiet. Ein zweiter Gipfel soll möglichst mit Russland stattfinden.