Worum geht’s: Oswald Cobblepot (Colin Farrell) ist ein kleiner Mafia-Handlanger in Gotham City, der wegen seines Watschelgangs von allen nur „Pinguin“ genannt wird. Aber plötzlich wittert er seine große Chance. Nach dem Tod seines Paten mischt er die Machtverhältnisse neu auf – und löst einen blutigen Bandenkrieg aus.
Heimlicher Star: Das finstere Großstadt-Moloch Gotham City, das aussieht, als sei Donald Trump hier schon seit 30 Jahren durchgehend Präsident.
Nicht geeignet für: Sopranos-Puristen. Der Penguin wirkt wie eine Zombie-Version der berühmten Mafia-Serie. David Steinitz
Acht Folgen, auf Sky/Wow.
Worum geht’s: In Kaos regieren die olympischen Götter ein alternatives Griechenland der Neuzeit. Während der allmächtige Zeus (überragend: Jeff Goldblum) in eine gefährliche Midlife-Crisis schlittert, müssen drei Sterbliche die Menschheit retten. Lustig, detailverliebt, überraschend brutal: Netflix kann es noch!
Heimlicher Star: Orpheus (Killian Scott), einst Dichter und Musiker der alten Griechen, in Kaos als weinerlicher Chris-Martin-Stadionrocker unfreiwillig komisch am Klavier.
Nicht geeignet für: Zuschauer, die bereits zu oft Jeff Goldblum als zerstreuten Weltherrscher im Bademantel (also als: Jeff Goldblum) gesehen haben. Thore Rausch
Acht Folgen, auf Netflix.
Worum geht’s: Greer Garrison Winbury (Nicole Kidman), Bestseller-Autorin und einzige Vorsitzende des in Neuengland alteingesessenen Winbury -Clans, plant die Hochzeit eines ihrer nutzlosen Söhne mit einer ausgesprochenen unpassenden jungen Dame. Das Event findet nicht statt. Stattdessen stochert eine Kommissarin aus dem Fargo-Universum im Privatleben der Winburys herum, um herauszufinden, wer den Polterabend genutzt hat, um die beste Freundin der Braut am Strand zu ersäufen. Eine perfekt inszenierte, herrlich anzusehende Mystery-Serie.
Heimlicher Star: Tag Winbury, der dauerbekiffte Pleitegeier, den Greer geheiratet hat – weil Liev Schreiber es schafft, dass man ihn gleichzeitig widerlich, komisch und sympathisch findet.
Nicht geeignet für: Zuschauer, denen jede Missgunst fremd ist. Susan Vahabzadeh
Sechs Folgen, auf Netflix.
So long Marianne – eine Leonard-Cohen-Serie
Worum geht’s: Leonard Cohen (Axel Wolff) trifft 1959, zu diesem Zeitpunkt noch erfolglos, auf der Insel Hydra auf Marianne Ihlen (Thea Sofie Loch Næss), eine Frau, die seine und die Musikwelt für immer verändert. Also geht es natürlich um Liebe, aber auch um die großen Fragen: Wie man dem inneren Schmerz entkommt, dem Gefühl, verloren in der Welt herumzustehen. Ob es einen Sinn in diesem Leben gibt und was mit den Träumen ist, die zu groß für einen sind. Und was passiert, wenn diese Träume in Erfüllung gehen.
Heimlicher Star: Die australische Schriftstellerin Charmian Clift (Anna Torf), die anderen besser zu helfen weiß als sich selbst. „Schmerz ist unvermeidlich. Leiden ist optional“, verspricht sie Leonard Cohen.
Nicht geeignet für: Zuschauer, die mit komplizierten, hadernden, melancholischen Charakteren nichts anfangen können. Sara Maria Behbehani
Acht Folgen, in der ARD-Mediathek.
Worum geht’s: Neue Anschläge, Intrigen, Frustrationen aus dem britischen Geheimdienst, um den zotteligen Jackson Lamb (Gary Oldman) und seine junge Versager-Truppe. Ein bisschen Mobbing ist sein Erfolgsrezept für Motivation.
Heimlicher Star: Hugo Weaving als omnipotenter Söldnerführer, der sogar dem MI5 Nachwuchs unterschiebt!
Nicht geeignet für: Zuschauer, die unbedingt ein Happy End brauchen. Diese vierte Staffel endet grausam, unerbittlich, verstörend. Fritz Göttler
Sechs Folgen, auf Apple TV+.
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