Söder isst Döner, Habeck zeigt seinen Küchentisch: Was früher privat war, ist heute politisch. Das mag der Würde des Amts nicht angemessen sein – verzweifeln muss man trotzdem nicht.
Manchmal macht es Markus Söder jenen ziemlich leicht, die noch an Ernsthaftigkeit in der Politik und an die Vernunft als solche, aber nicht an Söder glauben. Zu Weihnachten hat er für seinen Instagram-Kanal die Hansi-Hinterseer-Version von „Winter Wonderland“ aufgenommen. „Schnee und Eis hört man knistern, weil wir leis nur noch flüstern“, singt der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende. Er blickt dabei über das Studiomikrofon versonnen in eine nahe Ferne, in der ihm möglicherweise die Astralleiber von Franz Josef Strauß, Rudolf, dem rotnasigen Rentier, und Frank Sinatra erscheinen: „Wir fühlen uns ganz wie Gretel und Hans, wandern durch den weißen Winterwald.“ Ganz. Gretel und Hans. Auch wenn dieser Text hier im Feuilleton erscheint, verbietet sich eine ästhetische Beurteilung der Lyrik oder von Söders Gesang, weil dies die Musikkritik, die es ohnehin schwer hat, in ihrem Innersten treffen würde, hätte sie denn ein solches.