„Vielen Dank für das Leben“: Der Titel ist der blanke Hohn. Denn das Leben, von dem Sibylle Bergs 2012 erschienener Roman erzählt, ist ein einziges Elend. Toto, der intersexuelle Held des Romans, kommt in den 60er-Jahren als ungewolltes Kind einer Alkoholikerin in der DDR auf die Welt, wobei das Geschlecht des Babys ebenso unsicher ist wie seine Zukunft. Toto – zunächst männlich gelesen, viel später dann, nach einem operativen Eingriff, weiblich – wächst im Kinderheim und bei einer Pflegefamilie auf und gelangt irgendwann, zufällig, in den Westen, wo es aber nur weiter bergab geht.