Durch die Ukraine strömt jetzt kein russisches Gas mehr
Gazprom spricht in seiner Mitteilung von einer „wiederholten und deutlich zum Ausdruck gebrachten Weigerung“ Kiews, den 2019 geschlossenen Vertrag zu verlängern. Die Route über die Ukraine war die älteste Gasroute Russlands nach Europa. Über die TurkStream-Pipeline auf dem Grund des Schwarzen Meeres exportiert Russland weiterhin Gas.
Die Einstellung des Gastransits durch die Ukraine ist eine historische Wende in der europäischen Erdgasversorgung. Länder wie die Slowakei, Tschechien und Ungarn bezogen zuletzt noch Pipeline-Gas aus Russland, für sie birgt ein Ende der Lieferungen Probleme. Auch Österreich erhielt nach wie vor einen erheblichen Teil seines Erdgases aus Russland. Allerdings sieht sich das Land dank gefüllter Gasspeicher und alternativer Importrouten über Italien und Deutschland gut vorbereitet auf den Lieferstopp.
Die Slowakei hatte massiv gegen die Entscheidung Kiews protestiert, das Abkommen auslaufen zu lassen und drohte damit, ihrerseits Stromlieferungen an die Ukraine zu stoppen. Eigentlich wäre auch die Republik Moldau von dem Transitstopp betroffen gewesen. Gazprom hatte jedoch zuvor bereits beschlossen, wegen angeblicher Schulden die Lieferungen an die frühere Sowjetrepublik zu stoppen, in der proeuropäische und prorussische Kräfte um die Macht ringen. In Moldau war bereits zuvor der Strom-Notstand ausgerufen worden.
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